Burnoutvorsorge

Burnout ist ein langsamer und schleichender Prozess, der bei jedem Menschen anders abläuft. Er trifft in der Regel die engagierten Menschen, die sich mit hohem Einsatz und Engagement für eine Sache einsetzen und die sehr effektiv und konzentriert arbeiten.

Führungskräfte leben und arbeiten in ständiger Spannung zwischen beruflichen und privaten Ansprüchen, Anforderungen des Unternehmens und eigenen Lebensvisionen, wirtschaftlichen Sachzwängen und individuellen Werten.

Gelingt der Interessensausgleich zwischen den Ansprüchen nicht, sind Stress, das Gefühl innerer Leere und Unzufriedenheit oder gesundheitliche Probleme eine häufige Folge. Und nicht selten endet dieser Prozess in einer Burnoutspirale.

Meist dauert es mehrere Jahre, bis die permanente Überforderung von Körper, Geist und Seele zur völligen Erschöpfung führen. Die ersten Symptome für einen beginnenden Burnout-Prozess werden meist ignoriert und damit ein frühzeitiges Ende des Burnout-Prozesses verhindert.

Um die negativen Konsequenzen zu vermeiden, ist ein "Ressourcenmanagement" notwendig, das nicht primär analysiert, was krank macht, sondern sucht, was gesund hält.

Ressourcen-Management geht davon aus, dass das Vorhandensein angemessener und reichhaltiger Ressourcen die Voraussetzung für unmittelbar problemlösende und effiziente Handlungen ist.

Ziel ist ein ausgewogenes Verhältnis von ressourcenbeanspruchenden und ressourcenaufbauenden Aktivitäten - damit Fehlentwicklungen möglichst gar nicht erst eintreten.

Kenntnis und richtiger Einsatz persönlicher Ressourcen ist nicht nur für die eigene Arbeitssituation wichtig. Sie hilft auch, Fehlentwicklungen bei Mitarbeitern rechtzeitig zu erkennen und professionell zu begegnen.

Burnout-Symptome

Körperliche Erschöpfung: Sichere Anzeichen sind rasche Ermüdung und die Tatsache, dass selbst kleine Tätigkeiten schwer fallen. Emotio-nale Grundstimmung ist über einen längeren Zeitraum hinweg eine tiefe Mattigkeit und Erschöpfung. Körperliche Beschwerden werden ignoriert.

Emotionale Erschöpfung: Nichts reizt mehr, fordert heraus und entfacht das früher vorhandene Feuer für eine Sache. Der Tag hat keinen Rhythmus mehr, keine Höhen und Tiefen, sondern wird als gleichförmig erlebt und daher gleichgültig nach Terminkalender "abgelebt".

Psychische Erschöpfung: Das Gefühl, trotz hohen Einsatzes keine befriedigende Ergebnisse mehr zu erzielen, lässt jede Anstrengung sinnlos erscheinen. Der Sinn für die Arbeit geht verloren. Zweifel an den eigenen Fähigkeiten verbinden sich mit Gefühlen der Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit. Am Ende ist man sich selbst entfremdet ("Depersonalisation"): die eigenen Handlungen werden wie aus einer Zuschauerrolle betrachtet, man kommt sich selbst fremd vor, funktioniert nur noch automatisch.

Soziale Erschöpfung: Es fällt schwer, anderen gegenüber freundlich zu sein. Soziale Kontakte werden als anstrengend empfunden. Kontakte zu Freunden und Bekannten reduzieren sich immer mehr. Der Rückzug ins innere Schneckenhaus geht voran, Gefühle von Einsamkeit nehmen zu.